SO BEKOMMEN SIE EINE STARKE DICHTUNG MIT LANGER NUTZUNGSDAUER

Bei Flanschverbindungen werden Dichtungen verwendet, um eine optimale Abdichtung zu erreichen. Wenn Sie Leckagen und eine unnötig kurze Lebensdauer vermeiden wollen, müssen Sie auf eine Reihe von Punkten achten.

HÄUFIGSTE FEHLER
Beim Abdichten von Flanschverbindungen mit Dichtungen gilt es, eine Reihe von Fehlern zu vermeiden. Die häufigsten Fehler sind ungeeignetes Dichtungsmaterial, falsche Rauheit der Flanschflächen, unsaubere oder fettige Flanschflächen, fehlende Schmierung von Bolzen, Muttern und Unterlegscheiben sowie das Fehlen von Unterlegscheiben.

FALSCHE SCHMIERSTOFFE
Immer wieder kommt es zu Missverständnissen im Zusammenhang mit der Verwendung von Schmierstoffen bei der Montage von Dichtungen an Flanschverbindungen. Im schlimmsten Fall kann die unsachgemäße Verwendung von Schmiermitteln genau das Gegenteil des beabsichtigten Zwecks bewirken, nämlich eine undichte Flanschbaugruppe und außerdem sehr kurzlebige Dichtungen.

RICHTIGE UND FALSCHE VERWENDUNG VON SCHMIERMITTELN
Die vier Spalten beschreiben unterschiedliche Verwendungen von Schmiermittel an Mutter, Bolzen und Unterlegscheibe bei der Montage von Dichtungen an Flanschverbindungen. Bei allen vier Versuchen werden die Bolzen mit 100 Newtonmeter angezogen.

  • Die Spalte ganz links zeigt die korrekte Vorgehensweise: Drehmoment 100,8 Newtonmeter, Kraft: 47,16 Kilonewton,
    Reibung: 0,09, Verlust: 0,09 Prozent. Hier wurden geschmierte Bolzen, Muttern und Unterlegscheiben verwendet.

  • Die zweite Spalte von links zeigt einen Verlust von 38,4 Prozent. Hier wurden geschmierte Bolzen, ungeschmierte Muttern und keine Unterlegscheibe verwendet.

  • Die zweite Spalte von rechts zeigt einen Verlust von 38,8 Prozent. Hier wurden ungeschmierte Bolzen, Muttern und Unterlegscheiben verwendet.

  • Die Spalte ganz rechts zeigt einen Verlust des Anzugsmoments von 63 Prozent. Hier wurden ungeschmierte Bolzen und Muttern und keine Unterlegscheiben verwendet.

Der Kraftverlust der Bolzen hängt linear mit dem Verlust des Flächendrucks auf die Dichtung zusammen.


BOLZEN UND MUTTERN
Bolzen und Muttern müssen gründlich gereinigt und mit Molykote-1000-Paste geschmiert werden. Denken Sie auch daran, geschmierte Unterlegscheiben zu verwenden. Es ist außerordentlich wichtig, dies sorgfältig zu beachten.  Abbildung 1 zeigt, wie viel Flächendruck verloren geht, wenn die Bolzen nicht geschmiert oder keine Unterlegscheiben verwendet werden.

Alle verwendeten Bolzen, Muttern und Unterlegscheiben wurden mit Molykote-1000-Paste geschmiert.


KUPFERFETT VERMEIDEN
Schmieren Sie kein Kupferfett auf die Dichtung, damit diese dann leichter zu wechseln ist. Das Fett macht die Dichtung „rutschig“ und zerstört sie aufgrund der fehlenden Reibung. Dadurch wird der Flächendruck auf die Dichtung um bis zu 70 % verringert. Wir erinnern daran, dass Faserplatten mit einer Antihaftbeschichtung versehen sind, sodass diese Art von Platten beim Austausch nur minimale Reinigung erfordert.


FEHLENDE ENTFETTUNG
Ein weiteres Problem ist unterlassenes Entfetten und Reinigen der Flanschflächen vor dem Einbau der Dichtungen. Insbesondere bei Ölleitungen kommt es immer wieder zu Problemen, wenn die Flansche vor dem Anbringen der Dichtungen nicht gereinigt wurden. Die Flansche müssen gereinigt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass die Dichtung erneut gewechselt werden muss.


RAUHEIT DER FLANSCHOBERFLÄCHE
Die Dichtung muss direkt auf der sauberen Oberfläche montiert werden, wobei eine Rauheit von Ra = 3 bis 6 Mikron empfohlen wird. Auf einer völlig glatten Oberfläche fehlt die Reibung, die für einen stabilen Einbau der Dichtung erforderlich ist.

KREUZWEISES UND ENTGEGENGESETZT KREUZWEISES ANZIEHEN
Untersuchungen zeigen, dass bei bestimmten weichen Dichtungstypen sowohl kreuzweises Anziehen als auch umgekehrt kreuzweises Anziehen vorteilhaft genutzt werden können.

Sie gewährleisten einen gleichmäßig verteilten Flächendruck auf die einzelne Dichtung.

  • Harte Dichtungen, etwa Faserdichtungen wie STEFFCA Universal, müssen in drei Stufen von 30, 60 und 100 % in fester Reihenfolge 1-2-3-4 kreuzweise angezogen werden (siehe A).

  • Weiche Dichtungen, etwa aus expandiertem Grafit und PTFE, müssen zuerst kreuzweise und dann umgekehrt kreuzweise in vier Schritten von 25, 50, 75 und 100 % in abwechselnder Reihenfolge 1-2-3-4, 2-1-4-3, 1-2-3-4, 2-1-4-3 (siehe B) angezogen werden.

 

ANZUGSMOMENT
Verwenden Sie unbedingt einen kalibrierten Drehmomentschlüssel. Ziehen Sie harte Dichtungen, etwa Faserdichtungen wie STEFFCA Universal, in drei Stufen von 30, 60 und 100 % kreuzweise an.

Ziehen Sie weiche Dichtungen, etwa aus expandiertem Grafit oder PTFE, erst kreuzweise in einer Richtung und dann in vier Schritten mit 25, 50, 75 und 100 % in entgegengesetzter Richtung an.

Von unserem Dichtplattenlieferanten Donit durchgeführte Tests beweisen eine gleichmäßigere Verteilung des Flächendrucks durch kreuzweises Anziehen in abwechselnden (entgegengesetzten) Richtungen. Dadurch erhöht sich der Flächendruck auf die Dichtung an der schwächsten Stelle um bis zu 15 %. Die Vier-Stufen-Methode kann natürlich auch auf Faserdichtungen angewendet werden, allerdings mit geringerer Wirkung. Siehe auch Abbildung 2.

Ist eine Faserdichtung undicht, darf sie nicht nachzogen sondern muss sie ersetzt werden. PTFE-, Reingrafit- und Spiraldichtungen können hingegen nachgezogen werden.


RICHTIGES ANZUGSMOMENT
STEFFCA verwendet ein Berechnungsprogramm zur Ermittlung des richtigen Anzugsmoments. Das Moment berechnet sich aus den M- und Y-Werten der einzelnen Dichtungsmaterialien.


WAHL DES DICHTUNGSMATERIALS
Zur Wahl des richtigen Dichtungsmaterials müssen zumindest das Medium, der Druck und die Temperatur bekannt sein. Um das Anzugsmoment richtig zu berechnen, müssen Sie auch den Flanschtyp, die Bolzenqualität und die Dichtungsausführung kennen.

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